Jugend-Europameisterschaften
Waldshut / De
05. -
08. August 2009
Die diesjährige
Jugend-EM fand auf der Doppel-Minigolfanlage (Eternit / Beton) des MGF Waldshut
statt.
Die Schweizer
Delegation, bestehend aus Manuela Bamert, Melanie Huber und Maja Wicki (Juniorinnenteam) sowie Kai Lödding, Ronny
Huber, Raphael Schmid, Kevin Zutter, Nikolai Bhend und Roger Wicki (Juniorenteam),
reiste am 27. Juli nachmittags an.
Unter der Leitung
von Jugend-Trainer Omar Maggi und den Betreuern Gerhard Zuberbühler, Marco Eigenmann,
Marcel Lehner und Esther Wicki nahm man am Dienstag das intensive 8-tägige Training
auf.
Mit Maja, Roger
und Esther Wicki sowie Marcel Lehner waren somit gleich vier Effretiker in
Waldshut vertreten.
Das Training
verlief gut bei immer heisser werdendem Sommerwetter. Die Trainingsergebnisse der
Schweizer waren zwar wohl etwas unkonstant, liessen aber alle Beteiligten auf
eine respektable Platzierung am Turnier hoffen.
Die Meisterschaft
begann am Mittwoch, 5. August mit den ersten drei von acht Mannschaftsdurchgängen;
am Donnerstag wurden weitere drei Runden absolviert und am Freitag die letzten zwei,
welche zur Mannschaftswertung zählten. Gleichzeitig wurden anhand der
Einzelwertung die Finalteilnehmer für den Samstag eruiert - bei den Boys 32,
bei den Girls 16.
Total 95
Spieler/Innen aus insgesamt 14 Nationen gingen an den Start, wobei es bei den
Juniorinnen lediglich 5 Teams gab, bei den Junioren deren 10. Die restlichen
Teilnehmer traten als Einzelspieler an, darunter auch die Titelverteidigerin Madara
Kirsa aus Lettland.
Die
Schweizerinnen (wie die Boys leider ohne Ersatzspieler/In) starteten zwar gut
ins Rennen, fanden sich aber dennoch nach dem 1. Turniertag auf dem 5. (und
letzten) Zwischenrang wieder, da doch das eine oder andere Rundenergebnis zu
hoch ausfiel, was bei einer starken Konkurrenz schnell Konsequenzen hat. Die
beiden folgenden Wettkampftage verliefen ganz ähnlich, mit wohl sehr guten,
leider aber auch schlechten Passen. So beendete das Schweizer Juniorinnenteam
die Meisterschaft auf dem enttäuschenden letzten Rang.
Neuer
Europameister 2009 wurde das Team aus Deutschland, vor Team Österreich und
Schweden. Die Tschechinnen belegten Rang 4.
Sehr erfreulich
aus Schweizer Sicht waren hingegen die Platzierungen in der Einzelwertung, lag
doch Manuela Bamert auf dem guten 9. Zwischenrang und Maja Wicki gar auf dem 6.!
Melanie Huber schaffte als 20. den Finaleinzug leider nicht.
Die Schweizer
Junioren begannen den ersten Durchgang auf Beton deutlich zu hoch, steigerten
sich aber im Verlaufe des 1. Turniertages immer mehr und belegten schliesslich
zusammen mit den Schweden den tollen 2. Zwischenrang; nur das Team aus
Deutschland lag mit einem beruhigenden Polster von 18 Schlägen in Führung. Das
österreichische Team lag aber nur mit 2 Schlägen Rückstand auf die Schweden und
Schweizer in Lauerstellung auf Rang 4.
Der 2.
Wettkampftag begann für die Schweizer sehr gut; die Schweden konnten sich zwar
etwas absetzen, aber auf die Österreicher hatten die Eidgenossen nach insgesamt
5 gespielten Runden einen 17-Punkte-Vorsprung. Leider gelang der dritte
Durchgang an diesem Tag gar nicht nach Wunsch und man büsste gleich 13 Schläge
wieder ein. So lagen die Schweizer nach dem zweiten Turniertag zwar immer noch
auf dem 3. Zwischenrang, aber nur mit einem dünnen Vorsprung von 4 Schlägen auf
die viertplatzierten Österreicher.
Die letzten
beiden Durchgänge am dritten Wettkampftag sollten die Entscheidung bringen.
Wohl kämpften die
Schweizer Boys weiterhin um jeden Punkt, konnten am Ende aber leider nicht mehr
mit dem an diesem Tag ungeheuer stark spielenden Team aus Österreich mithalten
und belegten schliesslich mit 10 Schlägen Rückstand auf den Podestplatz "nur"
Rang 4 - eine leichte Enttäuschung, nachdem sie so lange so gut positioniert
gewesen waren. Trotzdem konnten sie mit dem Erreichten zufrieden sein, denn so
nahe an die Spitze hatten sie es seit einiger Zeit nicht mehr geschafft.
Europameister
2009 wurde auch hier das Team aus Deutschland - nur gerade 2 Schläge vor
demjenigen aus Schweden und 24 vor Österreich.
Jedoch wie bei
den Girls war auch die Platzierung der Boys in der Einzelwertung hervorragend:
Roger Wicki belegte nach den acht Vorrunden den sensationellen 2. Platz (er
benötigte gerade mal einen Schlag
mehr als der bis anhin führende Gerrit Britz aus Deutschland!); auf ihm
"lastete" eine grosse Hoffnung, was die Entscheidung am Finaltag
anbelangte. Ronny Huber war auf dem sehr guten 7. Rang platziert, Nikolai Bhend
auf dem 8. und Kai Lödding auf dem 15.
Lediglich Raphael
Schmid als 48. sowie Kevin Zutter als 50. konnten sich
nicht für den Finaltag qualifizieren.
Die
Finaldurchgänge werden im so genannten K.O.-System - als Cup mit Bahnengewinn
"Mann gegen Mann" ausgetragen. Da spielen oft gute Nerven eine noch
grössere Rolle als beim normalen Turniermodus (Wertung nach Anzahl Schläge).
Erstes Opfer
dieses Systems wurde gleich der bestplatzierte Schweizer, Roger Wicki; er
scheiterte bereits im 16tel-Final am Deutschen Franz Höfler. Ähnlich erging es
Nikolai Bhend, der gegen Dennis Löschmann (ebenfalls Ger) verlor.
Hingegen
erfolgreich behaupten konnten sich Kai Lödding im Zusatzstechen gegen Nicola
Belucci (It) sowie Ronny Huber gegen Mads Norregard (Den).
Ein ähnliches
Schicksal wie Roger und Nikolai erlitten Maja Wicki und Manuela Bamert, welche
ihren Gegnerinnen Simona Handlova (Cze) resp. Anne Bollrich (Ger) im
Achtel-Final unterlagen.
In diesem Match
(Achtelfinal) traf Kai auf Franz Höfler, welcher zuvor Roger aus dem Rennen
geworfen hatte; Kai behielt auch diesmal das bessere Ende für sich und besiegte
den Deutschen wiederum im Zusatzstechen mit 4:3. Ronny trat gegen Patrick
Riener (Aut) an, welchem er keine Chance liess und mit 6:0 gewann.
Nun sollten die
beiden Schweizer im nächsten Match aufeinander treffen; doch dazu kam es leider
gar nicht mehr, denn das Wetter wurde an diesem Samstag zunehmend schlechter.
Nach einem längeren Unterbruch konnten zwar einmal die letzten Bahnen des
Achtelfinals fertig gespielt werden; einige Male versuchte man auch, den
Wettkampf wieder aufzunehmen, aber der Regen setzte jeweils gleich wieder ein
und wurde stärker. Kurz vor 16:00 Uhr entschied die Jury, das Turnier
abzubrechen, was bedeutete, dass die zu diesem Zeitpunkt noch im Rennen
liegenden Spieler gemäss der Einzelwertung nach den Vorrunden platziert wurden.
So beendete Ronny
die Meisterschaft auf dem 5. und Kai auf dem 7. Schlussrang.
Selbst die
Podestplätze wurden nun so ermittelt:
Europameisterin
bei den Juniorinnen wurde Karin Heschl (Aut) vor Anna Nitschke (Ger) und Lara
Jehle (Aut).
Europameister der
Junioren wurde Gerrit Britz (Ger) vor Robin Hettrich (Ger) und Filiph Svensson
(Swe), welche beide punktgleich auf Rang 2 platziert wurden.
Vielen
Beteiligten blieb ein schaler Nachgeschmack zurück wegen dieses
unbefriedigenden Turnierendes. Man war der Meinung, dass der Turnierabbruch zu
früh erfolgt war und man mit den vielen Helfern, die vor Ort waren, die
restlichen Matches noch hätte durchziehen können. Schade!
Dennoch können
die Schweizer erhobenen Hauptes nach Hause zurückkehren - mit hervorragenden
Einzelleistungen während den Vorrunden und den beiden Diplomrängen 5 und 7 in
der Endabrechnung.
Autor: Wicki Esther